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Comune di Bolzano Stadt Bozen città di Bolzano
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01.08-29.09
BolzanoFestivalBozen 2012
 
07.08.-18.09.
Antiqua Programma Concerti 2011 Bolzano Festival Bozen
 
ANTIQUA
07.08.2012
/News/de/148/3009/35249.aspx
07.08. | 21.00 Uhr
Ansitz Mariaheim 

CONFRATERNITA DE’ MUSICI
Pazzo per amore

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10.08.2012
/News/de/148/3009/35266.aspx
10.08. | 21.00 Uhr
Alte Grieser Pfarrkirche   

ACCADEMIA HERMANS
Scherzi e dialoghi dell'abate Steffani
 

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13.08.2012
/News/de/148/3009/35268.aspx
13.08. | 21.00 Uhr
Schloss Maretsch 

FACCHIN, RANDI, PALMERI   
Dangerous Encounters

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26.08.2012
/News/de/148/3009/35270.aspx
26.08. | 21.00 Uhr
Grieser Pfarrkirche 

MICHAEL SCHÖNHEIT
Dialogue sur les grand Jeux

 
+info
10.09.2012
/News/de/148/3009/35272.aspx
10.09. | 21.00 Uhr
Museion 

LA REVERDIE
Carlomagno, Dialogo tra canto e cunto

 

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13.09.2012
/News/de/148/3009/35274.aspx
13.09. | 21.00 Uhr
Kellerei Schmid Oberrautner

Duo LOTUS
Baroque Dialogues
 

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18.09.2012
/News/de/148/3009/35277.aspx
18.09. | 21.00 Uhr
Schloss Maretsch

PETRI, ASTRONIO, PALMERI
The Corelli Connection
 

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Dialogus

Alte Musik – ein Begriff, der Assoziationen hervorruft, von Instrumenten, Gemälden, Orten voller Schönheit und Geschichte, aber das musikbegeisterte Publikum auch gleichzeitig herausfordert und mit immer neuen Fragen konfrontiert.
Wie alt muss ein Musikstück sein, um als Alte Musik zu gelten? Warum gehört Vivaldi dazu, nicht aber Beethoven?
Die Antworten stützen sich auf einen allgemeinen Konsens, den das Studium der Aufführungspraxis durch Musiker und Musikwissenschaftler ebenso, wie die Analyse historische Dokumente, Noten, Verträgen und Instrumente hervorgebracht hat. So konnte eine Art der Aufführung neu zum Leben erweckt werden, die bereits verloren schien.
Dieser Ansatz lädt ebenfalls dazu ein, klassisches Repertoire und aus heutiger Sicht Alte Musik einander gegenüberzustellen: Auch Beethovens frühe Musik kann in diesem Sinn zu Alter Musik werden, wenn sie über die Mittel ausgedrückt wird, die ihm zu Lebzeiten zur Verfügung standen.
Wollte jemand in 500 Jahren den Aufführungsstil moderner und zeitgenössischer Jazzinterpreten rekonstruieren, ohne auf Ton- und Filmaufnahmen zurückzugreifen, sähe er sich mit wenigen einfachen melodischen Linien in irgendeinem Buch konfrontiert. Es wäre ebenso schwierig, daraus den Klang des Jazz abzuleiten, wie es nun für die Musik des Barock der Fall ist. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass eine wachsende Zahl zeitgenössischer Jazzmusiker ein Interesse an Alter Musik zeigt. Warum?
Was haben Jazz und Alte Musik gemeinsam? In zwei Worten: den Dialog und die Improvisation.
Um gemeinsam zu Improvisieren ist in allererster Linie die Fähigkeit erforderlich, zu hören, zu wissen, wann ein Instrument in den Vordergrund zu treten hat und nur begleitet werden muss, sich gegenseitig in der Improvisation zu inspirieren. Diese Form des Dialoges haben die scheinbar so unterschiedlichen Musikrichtungen gemeinsam.

Für uns, für Antiqua 2012, verkörpert dieser Dialog eine Hoffnung, die Poesie der Musik selbst, beflügelt die Verbreitung und Entwicklung von Ideen, steht für den Dialektik von Sprechen und Hören und ist damit ein Postulat für Verständigung.
Der musikalische Dialog zeigt sich in der Gegenüberstellung von Stimmen und Instrumenten, von Sprache und Klang, der Schaffung klanglicher und emotionaler Kontraste, dem Geben und Nehmen, der Spannung und Auflösung, dem virtuoses Duell zwischen den Instrumenten eines Ensembles ebenso, wie in der Gegenüberstellung des musikalischen Ausdrucks verschiedener Epochen.
Wir hoffen, dass in einem von individueller Einsamkeit bei gleichzeitiger Globalisierung der Ideen geprägten Zeitalter die Wiederbelebung der sogenannte Kunstmusik einen Schlüssel zu Verständigung und Annäherung, zur Verständigung unterschiedlicher Kulturkreise bieten kann.